Wer wir sind
Wir sind eine Gemeinschaft innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Sachsen. Zusammen mit über 370 Gemeinschaften und Gemeinden – ein Netzwerk ganz unterschiedlicher Gruppen, die sich zusammengeschlossen haben, um einander zu helfen, Glauben an Jesus Christus erlebbar und sichtbar zu machen – gehören wir zum Sächsischen Gemeinschaftsverband.
Ganz unterschiedliche Menschen gehören zu unserer Gemeinschaft – was wir miteinander teilen ist unser Vertrauen zu Jesus, dem Sohn Gottes.
Wir haben ein vielfältiges Angebot von „Feldschlößchen-Kids (FsK) bis zur „Oasenzeit“.
Unser Haus in Bautzen Am Feldschlößchen 6 ist das Zentrum unserer Gemeinschaft.
Was wir möchten
- Wir möchten als Gemeinschaft ein Ort sein, an dem jeder herzlich Willkommen ist – ungeachtet seiner Herkunft und aller menschlicher Unterschiede.
- Wir möchten, das weitergeben, was uns selber wichtig geworden ist: Unsere persönliche Beziehung zu Gott.
- Wir möchten, dass Menschen den Gott der Bibel persönlich kennenlernen und die Liebe Gottes in Jesus Christus erleben können.
- Wir möchten, dass Menschen mit ihren Fragen, Zweifeln, Ängsten und Sorgen tragfähige Antworten, Hilfe und Ermutigung erfahren.
- Wir möchten, dass Menschen in der Beziehung mit Gott aufatmen, auftanken und aufleben können.
- Wir möchten, Menschen Raum geben, ihre Gaben und Fähigkeiten zur Ehre Gottes und zum Segen für andere Menschen einzusetzen.
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Woher wir kommen
Chronik der Landeskirchlichen Gemeinschaft Bautzen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich Deutschland gesellschaftlich, kulturell und vor allem wirtschaftlich. Es entstanden immer mehr Kreise (Konventikel) innerhalb der Kirchen, die nach der Bibel fragten. Am 27. Oktober 1897 kam es zur Gründung des Gnadauer Verbandes in Deutschland. Dem folgte am 27. Dezember 1899 die Gründung des Brüderrates für Landeskirchliche Gemeinschaftspflege im Königreich Sachsen, als Vorstand des „Landesverbandes Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen“.
Im Register des Verbandes in Chemnitz gab es 1903 100 Ortsgemeinschaften. Im Jahre 1910 waren es mehr als 300, darunter Bautzen. Mehrere Bibelkolporteure kamen in die Lausitz. Mit diesen Brüdern waren auch Sendboten der Herrnhuter Brüdergemeine tätig und säten das Wort Gottes in vielfacher Weise.
So kam es, dass der Tischlermeister Johannes Zimmermann in Neukuppritz bei Bautzen junge Männer um die Bibel sammelte. Aus einem in Bautzen bestehenden CVJM (Christlicher Verein junger Männer), genannt: „Immanuel“, entstand die Landeskirchliche Gemeinschaft Bautzen. Die Versammlungsräume befanden sich bis zum Umzug 1927 in das Feldschlößchen, in der Rosenstraße 31. Der Gründungstag war der 16. November 1905. Zur selben Zeit wurde auch ein EC-Jugendkreis (3. Dezember 1905) gegründet.
1913 wurde Emil Zimmermann in Bautzen Prediger ein. Nach seiner Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg kehrte er 1919 nach Bautzen zurück. Zu seiner Unterstützung kam 1920 Schwester Frieda Schulze, die bis zum März 1928 in Bautzen tätig war. In den schwierigen Jahren dienten auch einige Pfarrer i.R. Der EC-Jugendbund traf sich dienstagabends, Mittwochabend war Singestunde und einmal im Monat Weihestunde. Es gab ein Sonnenscheinkomitee, welches Blätter am Bahnhof (Soldaten), im Frauenhospital und im Krankenhaus verteilte. Einige Mitglieder waren Diakonissen geworden.
Eng verbunden mit der Geschichte der Landeskirchlichen Gemeinschaft Bautzen war das „Feldschlößchen“, auch wurde es „Spreeterrasse“ genannt. Bereits 1852 wurde dem Haus das Recht erteilt, warme und kalte Getränke aller Art, mit Ausnahme von Wein, auszuschenken. Es gehörte zu den zwölf großen Gaststätten in Bautzen. Während und nach dem Ersten Weltkrieg kam es in Verruf. Der Alkoholkonsum nahm zu, kein Tanzabend verging, ohne dass die Polizei eingreifen musste.
Der letzte Gastwirt, Gustav Adolf Michalk, verkaufte es – unter dem 1. Vorsitzenden, Regierungsrat Ryseck – am 14. Oktober 1926 an den Gemeinschaftsverein im Freistaat Sachsen e.V. in Chemnitz für 40.000 Rentenmark. Dazu kamen Umbaukosten von 125.000 Rentenmark. Später musste noch die Stützmauer erneuert werden, die auch enorme Summen verschlang. Weitere Ein- und Ausbauten folgten. Die Einweihung fand am 19. Juni 1927 statt. Die Sonntagsversammlungen wechselten zwischen nachmittags und abends. Donnerstags fanden die Bibelstunden statt. Außerdem gab es Lichtbildvorträge, Missionsnachmittage, Liederabende, Familien-, Wald- und Gartenfeste mit dem Ziel, die frohe Botschaft den Menschen nahe zu bringen. Finanzielle Schwierigkeiten belasteten die Gemeinschaft.
Im Jahr 1930 feierte die Landeskirchliche Gemeinschaft Bautzen ihr 25jähriges Bestehen mit 90 ordentlichen und 25 freundschaftlichen Mitgliedern. Um die Gemeinschaftskasse finanziell aufzubessern wurde Kaffee und Gebäck im Feldschlößchen für Gäste angeboten. Am 31. März 1943 erfolgte die Räumung des Feldschlößchens. Die National-Sozialistische-Volksfürsorge verfügte, dass das Haus als Kleinkinderheim genutzt würde.
Die Gemeinschaft suchte Ausweichorte (Saal der Methodisten, Saal von St. Michael, Kirchgemeindehaus).
Sechs Tage Straßenkämpfe hatten im Mai 1945 in Bautzen getobt. Häuser und Türme waren zerschossen, Brücken gesprengt und die Bevölkerung weithin evakuiert. Auch das Feldschlößchen hatte unter der Sprengung der Kronprinzenbrücke (der heutigen Friedensbrücke) gelitten.
Schon im September 1945, kam die Frage auf, ob die Wiederinbesitznahme des Gemeinschaftshauses Am Feldschlößchen 6 denkbar sei. Das Haus war nach wie vor im Besitz des Landesverbandes. Allerdings wollte der Oberbürgermeister es zu einem Kinderheim machen.
Doch Anfang Juni wurde begonnen, die Räumlichkeiten herzurichten. Im Januar 1948 verkündete das Evangelisch-Lutherische Pfarramt Bautzen, dass die Landeskirchliche Gemeinschaft das „Feldschlößchen“ wieder in Betrieb nimmt.
1949 kamen erste Gäste ins Haus. Man schlief auf Stroh im großen Saal. 1957 folgte ein erster Ausbau. In die Garderobe wird eine Treppe nach oben gebaut, damit entstehen drei bzw. später vier Übernachtungsräume. Im Juli 1958 wurde der Gästebetrieb offiziell eröffnet. Der Rat der Stadt Bautzen wollte (mit einem mündlichen Verbot) die Betreibung des Bibelheimes verhindern, was sich in den 70er Jahren wiederholte.
Der Gemeinschaftsbezirk Bautzen erstreckte sich von Bischofwerda bis Hochkirch und von Wehrsdorf bis Neschwitz. Im Mai 1963 hatte die Gemeinschaft 19 männliche und 64 weibliche Mitglieder. 1964 wurde die Terrasse angebaut, ein Jahr später die Küche
Die Predigerfamilien und Schwestern wohnten im Haus. 1976 zog eine Hausmeisterfamilie ein.
Ab 1971 lag die Heimkapazität bei 35 Betten. Und das reichte kaum, so groß war gerade in den Monaten Juni bis Mitte September der Andrang nach einem Urlaubsplatz.
Im Herbst 1989 kam die Wende. Die Grenze fiel und damit änderte sich Vieles für die Heime. Der Übernachtungsbetrieb wurde aufgegeben und das Haus steht der Gemeinschaft zur alleinigen Nutzung offen. Der Eingangsbereich wurde umgestaltet. 2019 begannen umfangreiche Bauarbeiten zur Sanierung des Saales, der am 2. Februar 2020 eingeweiht werden konnte.
Ansprechpartner
Gemeinschaftspastor
Jonas Weiß
Tel. 03591 303993
E-Mail: gemeinschaftspastor@lkg-bautzen.de
Gemeinschaftsleiter
Geralf Schneider
Tel. 03591 42440
E-Mail: kontakt@lkg-bautzen.de
Christoph Schneider
Bernd Tittel
EC-Jugendarbeit
Thomas Wuschick
E-Mail: ec-bautzen@lkg-bautzen.de
Spendenkonto
LKG Bautzen IBAN: DE94 8555 0000 1000 0171 21
BIC-Code (SWIFT): SOLADES1BAT Kreissparkasse Bautzen